Woher weiß man, dass man in der Akutpsychiatrie besser aufgehoben ist als daheim?
will jemand wissen zur Artikelserie Akutpsychiatrie
Gar nicht. Man weiß es nie, wie so eine Station geführt wird, bevor man dort war. Hier ist, was mir vor meinem Psychiatrie-Aufenthalt aufgefallen ist:
- dass ich gerade monoton vor mich hingemurmelt habe: „Ich w tot sein,“ oder „Ich kann nicht mehr,“ oder „nein nein nein“. Dieses Murmeln ist in einer ganz anderen Tonlage als ich normalerweise spreche. Es hat angefangen während eines Blackouts und ist nach einem Wechsel noch „da“ – ich erschrecke dann fürchterlich. Es fühlt sich an, als bedroht mich dieses andere Ich mit dem Tod. Wenn das oft vorkommt, kriege ich echt Angst, denn ich kann ja nicht wissen, was das andere Ich so plant, während ich „nicht da“ bin.
- dass ich nicht mehr gut für mich selbst sorgen kann, etwa Mahzeiten vorbereiten und einnehmen, und auch Restaurant-Besuche das Problem nicht lösen. Hunger und Durst sind schon seit längerem off. Essen (047 / 045) und auch Atmen können sind keine Selbstverständlichkeit mehr. Ich kann immer noch gut für mein Kind sorgen, wenn ich schon lange nicht mehr für mich selbst sorge.
- dass ich mehr als zwei stuporöse Zustände in einer Woche hatte und ich mich so fühle, als würde das zum täglichen Thema werden.
- dass ich nicht mal einen sehr minimalisierten Alltag einigermaßen überstehen kann.
- dass ich viele autoaggressive Gedanken habe. Schon Kleinigkeiten führen dazu, dass ich mir imaginiere, ein Messer in den Hals zu schlagen (041).
- dass ich das Interesse an meiner Arbeit und jeglicher Interaktion mit Menschen verloren habe. Die Welt sieht dann aus wie eine endlose Taskliste.
- dass ich mir eine tödliche Krankheit herbeisehne. …dass ich es gruselig finde, stundenlang allein daheim zu sein und zu wissen, wo die richtig guten Messer liegen. … und ich eine Art Selbstüberwachungsprogramm schon eine Woche laufen habe, und die Gesamtsituation noch nicht besser ist: Ich versuche dann die Allein-Zeit zu ersetzen durch Zeit mit Freundinnen. Letzten November bin ich damit auch ohne Akutpsychiatriei ausgekommen, dieses Jahr nicht.
- dass ich morgens keinen Plan habe, wie ich bis zum Ende des Tages kommen soll. Ich will nur noch meine Ruhe. Neugierde und Attachment sind komplett off.
- Rückzug für eine oder zwei Nächte in unser inputfreies Wochenendhaus – Freiheit vor allen Haushaltstasks – reicht nicht aus, um Ruhe zu finden. Ich denke, dass die Wohnsituation eine große Rolle spielt. Ich stelle mir vor, dass man, wenn man allein wohnt, sehr viel später in die Akutpsychiatrie geht als im turbulenten Familienalltag?
- Ein Ich versucht meine Medikamente zu reduzieren. Weil sie glaubt, sie wären schlecht für mich? Weil sie glaubt, dass ich sie nicht haben darf, weil sie Geld kosten? Ich weiß es nicht. Ich muss zugeben, dass meine Krisen oft so beginnen, dass ein Anteil meint, die Dosis zu reduzieren.
… ja, ungefähr daher weiß ich, wann ich so instabil bin, dass mein Innenleben mit der chemischen Keule der Akutpsychiatrie plattgemacht werden musssoll für eine Weile, weil der Körper nicht mehr kann.
Und das andere Extrem? Woher weiß ich, dass ich stabil genug bin für Traumakonfrontation?
- dass ich eine schwierige Situation meistern kann, ohne das Ende der Welt draus zu machen, ein Gefühl dafür haben, dass Probleme nicht neverending sind, sondern zeitweilig.
- dass ich Selbstmord nicht als ernsthafte Lösung für schwierige Situationen betrachte, sondern auf eine große Palette an richtigen Lösungsversuchen zurückgreifen kann. (… ohne den Anspruch zu haben, komplett Selbstmordgedanken-frei zu sein.)
- dass ich in der Lage bin, meine Medikamente regelmäßig und ohne Kopfdiskussionen wie verschrieben zu nehmen.
- dass ich meine Tasks abarbeite, ohne das Gefühl zu haben, von ihnen erdrückt zu werden.
- dass ich gut einschlafe und durchschlafe.
- dass ich meine Freizeit nicht allein verbringe, dass ich mich nicht zwingen muss zu Verabredungen zu gehen. Unterhaltungen mit Freuden machen Freude.
- dass mein Symptomtracker (121) nicht allzu sehr ausschlägt.
- dass meine Unterhaltungen im Kopf nicht Streitcharakter haben oder gar innerer Krieg tobt.
- dass ich Menschen und Aktivitäten, die mir nicht gut tun, erfolgreich von mir fern halte.
Wie geht’s Dir mit „Psychiatrie-reif“ und „Traumakonfrontations-reif“?
PS: Reif für die Klapse – ich war dort, ich darf das so nennen, oder?
„Psychiatrie-reif“ und „Traumakonfrontations-reif“ gibt es in meiner Alltagssprache nicht. Konfrontation sehe ich auch gar nichr ein. Ich muss nicht konfrontiert werden, mein Inneres kennt die Geschichte nur zu gut. Wenn anndere konfrontiert werden sollen/müssen dann ohne mich.
Den Begriff Klapse verwende ich nicht, ich finde ihn abwertend. Und so wie ich das was du schreibst wahrnehme sehe ich auch keinen Grund dich abzuwerten. Du bist mir jetzt hoffentlich nicht böse.
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Hallo Pia, nein ich bin nicht böse. Ich verwende „Klapse“ auch nicht (außer für diesen Titel), ich sag eher Psychiatrie. Ich persönlich finde es eher läppisch als abwertend. Ganz lieben Gruß, s.
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Also ich finde, das Wort Klapse darfst Du so benennen, aber ich war dort ja auch schon so oft – früher – … und vielleicht empfinde ich das deshalb so…. aber frühr in den 80iger Jahren hießen die auch eher Irrenanstalt und Nervenheilanstalt und da war man in der Tat mit den Nerven am Ende und fühlte sich irre ;). Danke für die Unterscheidungshilfen.
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Hallo Melinas, heute benennt man Psychiatrien um in Psychosomatik, zumindest hier bei uns. Solange die Patientenrechte und veraltete Ausbildungsinhalte bleiben, muss man wohl weiterhin alle 40 Jahre umbenennen, weil so viele Menschen schlechte Erfahrungen machen.
Übers „irre fühlen“ fange ich wohl besser gar nicht erst an, drüber nachzudenken. Mit den Nerven am Ende war ich, wie der Text vielleicht verrät. 🙂 Nun geht’s mir wieder besser. Alles Liebe aus der klirrenden Kälte schickt s.
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😉
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Hallo Sonrisa.
Ich würde das alles auch so unterschreiben, bis auf einen Punkt.
Ich denke nicht dass man später in die Klinik geht wenn man alleine wohnt.
Ich lebe schon immer alleine. Das Gefühl dass keiner sofort bemerken würde wenn ich mir etwas antäte war manchmal schon zu reizvoll (da jederzeit spontan und unbehelligt umzusetzen). Ich stelle mir vor dass, wenn im Haushalt Personen leben denen man solch einen Anblick nicht zumuten würde es bei mir eher als Sicherheitsnetz funktionieren würde, als die Möglichkeit jederzeit alles tun zu können im stillen Kämmerlein ohne dass jemand es gleich merkt. Auch das „sich-zusammen-reißen“ und noch eine Weile länger durchhalten bis zur Entscheidung für die Klinik, gerade wenn man Kinder hat, stelle ich mir einfacher vor als ganz alleine. Auch unmittelbare Unterstützung oder Zuspruch zu haben stelle ich mir so hilfreich vor, dass man es da eventuell etwas länger aushalten könnte bis zur Klinik.
Das alleine-leben ist bisschen nach dem Motto „wehe wenn sie losgelassen“ und das ganz ungebremst. Da musste ich früher oft sehr frühzeitig in die Klinik denn da wäre manchmal kein abwarten oder die Zeit überstehen möglich gewesen, zumindest nicht alleine.
Natürlich kann ich auch nachvollziehen dass mit Familie, Beruf, Verantwortung etc. einem die Köpfe schneller mal platzen können und die Auszeit auch rasant ansteigend & dringend notwendig werden kann.
Das wollte ich nur gerne loswerden.
Aber deine Beiträge sind immer super hilfreich für mich, bitte mach weiter so.
LG
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Hallo Jane, danke für Deine wertvollen Gedanken. … ich grübel gerade: Selbstverständlich kann ich nicht wissen, ob ich noch leben würde, wenn ich meinen Mann nicht an meiner Seite hätte. Wenn ich mein Kind nicht hätte, hätte mir schon oft der Grund gefehlt weiterzumachn irgendwie. Ja, es stimmt, was Du schreibst.
Andererseits ist genau dieses Rausgerissen sein (im Positiven) aus dem Funktionieren das, was mir bei beiden Akutaufenthalten am meisten geholfen hat: mich nicht um meine Familie oder meinen Job kümmern müssen, sondern mich erstmal wieder sortieren dürfen – das war sehr hilfreich, dass dieser Raum da war. Auch brauche ich das im Alltag, dass ich mich allein in unser anderes Haus zurückziehen kann für eine Nacht oder zwei.
Alles Liebe s.
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Finde es ganz witzig, dass denkst, wenn man allein wohnt, dann braucht man nicht so schnell in die Klinik.
Vielleicht ist es ja auch so, dass man dann eher mal hingeht, weil dass Alleinsein so schlimm ist?
Für mich gibt es sowas wie Ferienhaus o. Ä. Nicht. Hotel wäre finanziell und organisatorisch auch nicht drin.
Manchmal hab ich gedacht, wenn ich allein wäre, könnte ich jetzt in ner Klinik Hilfe holen. Aber eigentlich kann und darf ich nie weg, die ganze Familie steht Kopf ohne mich. Es ist finanziell (mein Mann ist selbstständig) und zeitlich einfach nicht drin. In den letzten Jahren ist es doch immer mal wieder vorgekommen, weil es nicht anders ging, und war immer ne mittlere Katastrophe, verbunden mit viiiiiiel schlechtem Gewissen und Chaos und Leid in der Familie.
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Hallo Spiegelsplitter, ich habe vermutlihc fälschlicherweise von mir auf andere geschlossen (was ich brauche, wenn es mir schlecht geht – nämlich Ruhe). Womöglich stimmt das gar nicht und meine Gedanken waren nur Unfug?
Alleinsein ist für mich eben nicht schlimm, sondern (in meinem leben, wie ich es organisiert habe) ein Luxus. Bitte nicht falsch verstehen: Ich liebe meinen Mann und mein Kind! Ich kann es schlecht erklären. Hätte ihc sie nicht, wäre Alleinsein vielleicht auch schlimm? So weiß ich aber, dass da jemand ist, dass ich jederzeit anrufen kann, wenn ich hier bin.
Ich komme mit alleinsein gut klar, aber da sind Mesnchen unterschiedlich. Wenn mich das stören würde und ich hätte meinen Mann nicht, würde ich sicher in einer WG wohnen.
Die Möglichkeit mit dem anderen Haus gibt es erst seit wenigen Jahren. Mein Kind ist ja inzwischen alt genug, dass es nach der Schule gut auch mal einen Tag allein klar kommt, bis Papa kommt. Das macht kein Chaos mehr. Magst Du erzählen, wie alt Dein jüngstes Kind ist? Das Wochenendhaus war ziemlich teuer und vermutlich eine finanzielle Fehlentscheidung, denn ich bin die einzige von uns, die wirlich GERN hier ist: so puristisch. Hotel wäre billiger gewesen, aber naja.
Bei meinem 1. Psychiatrieaufenthalt war unser Kind auch noch ziemlich klein. Da konnte mein Mann sich Pflegeulraub nehmen, das hat super geklappt. Aber dauernd ginge das nicht, eh klar.
Liebe Grüße, s.
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Dieser Zustand wo du/ihr euch reif für die Klinik fühlt…
Dem nach müsste ich dort ständig sein… Bin jetzt gerade aus der Klinik raus, aber bis auf etwas mehr Klarheit hat sich leider nicht so viel mehr getan… Und nach dem Aufenthalt davor, ging es mir Flashback – technisch und auch Zustand technisch schlimmer als vor dem Aufenthalt. Dabei sollte der stabilisieren und die Suizidalität als Akut Behandlung reduzieren…
Und die Voraussetzungen für die Konfrontation… Das hört sich für mich an, als wäre es niemals erreichbar. Ja im Grunde stelle ich mir vor, dass das, das Ergebnis ist, wenn man fast mit allen Therapien und Konfrontationen durch ist…
Liege ich so daneben?
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Klar. Ich bin grad da und nenne es Klappse 🙂
Danke für deinen Beitrag.
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Ich denke an dich… alles Gute!
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Liebe sonrisa, ich kann das sehr gut verstehen, deinen Wunsch nach allein sein. Kenne ich durchaus.
Ich hab das nur geschrieben, weil ich gerade auf Akutstationen Menschen kennen gelernt habe, die ihrer Einsamkeit entflohen sind. Manche haben erzählt, dass sie schon mehrfach zu Weihnachten da waren….
Mein jüngstes Kind wird in ein paar Wochen 5. Ich war aber schon zu einem sehr langen Klinikaufenthalt, da war es gerade erst 2 geworden. Und zu einem weiteren, als es 3 war. Das war nicht schön. Die Kinder fragen jetzt noch manchmal : stimmts, du musst nie wieder ins Krankenhaus?
Gerade in den letzten Tagen kippe ich immer wieder in Situationen, in denen ich dachte, es wäre eigentlich vernünftig, an einen sicheren Ort zu gehen, wo ich keinen scheiß anstellen kann. Es würde mir viel Druck nehmen, auch den Alltag nicht mehr wuppen zu müssen für einen Weile. Aber ich werde alles tun um das zu vermeiden, auch wenn sich manches in mir sich geradezu in eine Klinik wünscht.
So ist das wohl für jeden anders.
Und es ist schon echt interessant. Die, die keine Familie haben, meinen, dass es mit doch viel einfacher wäre, weil dann hätte man ja und müsste und wäre es sowieso aufgefangen und gebraucht.
Die, die mitten drin stecken im Familientrubel, meinen, es wäre einfacher allein zu leben, denn dann könnte man ja und müsste nicht und hätte ja Ruhe und Zeit und Freiheit.
Jaaaa…. wahrscheinlich ist gar nichts einfach.
Und doch bin ich dankbar für meine Familie. Ich Kämpfe. Für sie.
🌼
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Ja, the Grass is always greener on the other side…
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da ich da auch schon mal war
klapsenreif…
aufgrund der tatsache das es in meiner stadt keine freie wahl der akutklinik gibt, es keine mit einzelzimmer gibt und meine bedarfsmedikation (ein neuroleptikum) die ich zuhause habe die stärkste medikation ist die ich haben darf (da in der vergangenheit polytoxikoman gewesen) kommt das nicht in frage. das wäre wohl nur dann angesagt wenn die geschlossene station die einzige möglichkeit wäre das überleben zu sichern.
ich bedauere es ab und zu das es diese möglichkeit des „klapsen-time-out“ für mich nicht gibt… aber für mich wäre das (und ich kenne die klinik und die station auf die ich im akutfall müsste) aufgrund schwerer traumatischer erinnerung an die forensische kinder- und jgendpsychatrie in der ich war eine zusätzliche destabilisierung. dann noch der gedanke daran mit einem anderen mann (im „idealfall“ älter, am schnarchen bzw schwer atmen…) auf einem zimmer zu sein – no way, das würde wahrscheinlich die krise nur noch sowas von verschlimmern das ich komplett in der dis verschwinde.
traumakonfrontationsreif: das geschieht bewusst einmal im jahr in „meiner“ klinik und mit der therapeutin die ich seit 2015 kenne und mit der es funktioniert. draußen und in der ambulanten traumatherapie geht es vorrangig um stabilisierung und wenn sich einem trauma draußen genähert werden soll in der zukunft dann wohl über emdr da damit bereits gute erfahrung gemacht.
ansonsten finde ich es angenehm das mit der thera draußen dinge schon betrachtet und angeschaut werden, aber ich derjenige bin der entscheidet wann was und in welcher form möglich ist weil: zu einem crash darf es eben nicht kommen da die klapse keine option ist.
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Hallo lamorada, eine gemischte station heißt nicht, dass frauen und männer im selben Zimmer liegen. Bei jedenfalls liegen nur frauen mit frauen und männer mit männer im Zimmer. lg s
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hallo sonrisa, das weiß ich wohl – aber als kerl würde ich dementsprechend mit einem anderen mann auf einem zimmer sein.
lg von dem lamorada
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Lach. Klingt logisch. Die Latina in mir schlussfolgert: wessen Name auf a endet, der ist weiblich. Oder ich muss an meinen Vorurteilen arbeiten: alle Traumatisierten sind Frauen, was ja ein blödsinn ist.
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Ich empfand den letzten Klapsenaufenthalt als wenig hilfreich, da zu viele Triggersituationen und ich ständig in Angst lebte. Pflege und Ärzte keine Ahnung von Trauma usw. usw. Als hilfreich empfinde ich dagegen den Krisendienst der integrierten Versorgung. Hier kann ich mich zurückziehen und wenn die Gedanken an Vernichtung zu heftig sind, kann eine 1:1 Betreuung organisiert werden. Gibt es evtl. einen Anbieter bei euch in der Nähe?
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guten morgen sonrisa
da bist du nicht die erste der es so geht 😉
La Morada steht ja im spanischen für „die Heimat“, „der Wohnsitz“.
Ich habe es als Namen gewählt da in einem Kloster in Frankreich in dem ich früher öfters war so das Haus heißt in dem alle die dort zu den Jugendtreffen kommen willkomm geheißen werden und dort ein wuseliges durcheinander aller Sprachen und verschiedenster Menschen gegeben ist – und trotzdem gibts Verständigung und angenehmes miteinander.
Naja und das Vorurteil mit alle traumatisierten sind Frauen könnte doch daran liegen das es Männer sich (noch?) deutlich schwerer damit tun damit offen umzugehen. Das war in meiner ambulanten DBT Gruppe so und fällt mir auch im Internet und auch in Veröffentichungen auf, sehr oft findet sich „Patientinnen“ als einziger Terminus.
LG Lamorada
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Hallo Sonrisa, ich glaube wenn ich ehrlich bin müßte ich öfter da hin. Wir sind zu oft zu instabil und gefährdet. Da wir alle aber eine wahnsinnige Angst vor der Psychiatrie haben (es kommt mir vor als wäre es deutlich über dem was andere so denken) kommt das nicht in Frage. Ich befürchte wir würden dort oder danach viel mehr „abschmieren“ und dann wäre es vorbei. So die Ängste. Ob ich das jemals hinbekommen weiß ich nicht. Es macht aber große Not und ich finde es sehr bedrohlich, dass wir die Möglichkeit nicht haben.
Und ja Klapse heißt es bei uns auch!!
Liebe Grüße Lisa
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Hallo Lisa, ich kann das sehr gut nachfühlen. Für mich ist jedes Krankenhaus ein Triggerwald. Währenddessen Funktionsmodus, danach Absturz. Hast Du ein anderes Leo, wo Du hinkannst, wenn es ganz schlecht geht? lg s.
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Hallo Sonrisa, tut gerade echt gut, dass du das verstehen kannst! Wir bekommen immer nur das andere gesagt, dass wir da durch müßten etc. Uns erklärt sich das aber nicht. Warum irgendwo hingehen wenn man weiß danach geht gar nichts mehr. Von der letzten Klinik brauchten wir 2 Jahre um uns zu erholen. Ne leider haben wir nichts, außer zu Hause bleiben und da irgendwie durch. Wir haben hier große Angst was ist wenn es zu Hause nicht mehr gehr und reicht. Da haben wir keine Lösung, Liebe Grüße Lisa
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Ich kann dich 100% verstehen. Hätte ich mit der Aktustation im November nicht so vorsichtig-positive ERfahrungen gemacht, hätte ich auch gesagt: Klinik nie wieder! Ich habe nach der Traumaklinik auch Monate gebraucht, mich davon zu erholen (obwohl die Einzeltherapie super war, aber der Rest…), und noch nicht alle Schäden sind behoben… Ich hatte erst heute wieder eine Therapiestunde bei KR, wo es drum ging, dass es mir oft nicht mehr gelingt, Hilfe von Gewalt zu unterscheiden. Alles Liebe s.
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Eigentlich nicht verwunderlich, meine Meinung entspricht nie der Mehrheit. Was bleibt ist das Gefühl nirgendwo dazu zu gehören. Dafür gibt es natürlich eine Erklärung, sie tröstet mich aber nicht wirklich.
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Hallo Pia, magst Du erklären, woher das Gefühl kommt, nirgendwo dazu zu gehören? lg s
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Hallo Sonrisa,
das war schon immer so, es steht/stand aber nicht immer so im Vordergrund wie in Moment des Schreibens hier. Wenn das Gefühl hoch kommt dann drängt es mich mich zurückzuziehen, mich unsichtbar zu machen.
Zurückzuführen ist das schon auf die Zeit der ungewollten Schwangerzeit meiner Mutter. Verstehen heisst bedeutet nicht zwangsläufig mit dem Verstandenen klarzukommen. Und da ist sie wieder meine warnende Stimme.
Liebe Grüße
Pia
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