169 Gesprächstherapie bei Trauma – völlig sinnlos?

Vor kurzem habe ich erstmals einen „Zwischenfall“ mit einer PTBS-Patientin miterlebt (miterleben müssen?). So dramatisch es in dem Moment war, weil am Ende jede Menge Einsatzkräfte involviert waren, hat es mir am Ende eine neue Perspektive gegeben auf mein eigenes… ähm…? … auf meine eigenen stuporösen Zustände.

Trauma a) verursacht physiologische Veränderungen, insbesondere

  • eine Neukallibrierung des Alarmsystems im Gehirn
  • einen Anstieg der Stresshormone mit den Folgeproblemen Schlafstörung, Kopfschmerzen und andere unerklärliche Scherzen, Übersensibilität bei Berührung, Geräuschen und Licht, sowie
  • Veränderungen an den Filtern, die relevante von irrelevanter Information trennen.

… und b) beeinträchtigt jene Gehirnregionen, die das physische, verkörperte Gefühl des Lebendigseins kommunizieren. […] Trauma ist die ultimative Erfahrung von: „Das wird NIEMALS enden!“ […] Nach dem Trauma wird die Welt mit einem anderen Nervensystem erlebt. Die Energie der Überlebenden fokussiert sich nun auf die Unterdrückung von innerem Chaos aufkosten von spontaner Eingebundenheit in deren Leben. (v.d.Kolk 2014, Übersetzung und Hervorhebung SM)

Wenn man es von außen sieht, ist das so klar! Wie es zu dem „Zwischenfall“ kam, als auch das, was danach passierte: Ich hatte noch nie eine so eindrückliche (für alle Seiten ungewollte) Live-Demo davon, dass das Leben mit PTBS ein Leben eingesperrt in einem Körper ist, den bestimmte Reize völlig außer Kontrolle bringen: dass das Gehirn auf höchste Alarmstufe schaltet bei faktisch ungefährlichen Reizen und dass davor schon stundenlang Reize zu Schreckreflexen geführt haben, war klar beobachtbar. Ich würde das ganze Geld auf meinem Konto drauf setzen, dass die betroffene Person ihr Verhalten kontrolliert hätte, wenn sie es irgendwie gekonnt hätte.

Bessel van der Kolk, Professor für Psychiatrie in Harvard, schreibt weiter über Veränderungen im Gehirn durch Trauma, nämlich etwa bei der kritischen Balance zwischen

  • Amygdala (dem Feuermelder des Gehirns, überaktiv: Sichere Situationen werden als gefährlich wahrgenommen.);
  • dem medialen präfrontalen Kortex (Wachturm des Gehirns) sich radikal ändert;
  • und die Unterdrückungskapazität des Frontallappens zusammenbricht.

Daher würde es schwerer, Emotionen zu kontrollieren.

  • Der Zeitschreiber des Gehirns gibt auf (dorsolateraler präfrontaler Kortex: „Die Leute verlieren ihren Sinn für Zeit und sind gefangen im Moment ohne jedes Gefühl für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ (Carter, Firth 1998)
  • Der Thalamus (der Koch des Gehirns: Er sammelt Eindrücke von den Augen, Ohren, der Haut und integriert sie ins autobiografische Gedächtnis) erlebt einen Shutdown während des Traumas und später bei Flashbacks. Daher würde das Trauma so stückhaft erinnert.

Das alles zusammen führe zu einer permanenten Überladung mit Sinneseindrücken in Menschen mit PTBS. Manche (= ich!) entwickeln als Coping-Strategie einen Tunnelblick und lernen zu hyperfokussieren. Wer das nicht lernt, entdeckt oft Drogen und Alkohol, um die Welt auszublenden.

Psychologen versuchen normalerweise, Leuten durch Einsicht und Verstehen zu helfen, um ihr Verhalten zu verändern. Die Neurowissenschaft zeigt jedoch, dass nur wenige psychologische Probleme das Resultat von Defekten im Verstehen sind; die meisten kommen aus tieferen Regionen des Gehirns, die unsere Wahrnehmung und Aufmerksamkeit steuern. […] Wenn […] das emotionale Gehirn weiterhin signalisiert, dass du in Gefahr bist, dann kann keine Masse von Einsicht es beruhigen. (ebd.)

Das Trauma mit all seinen assoziierten Affekten zu erinnern, löst es nicht notwendigerweise auf, wie Breuer und Freund damals 1893 behauptet haben. (ebd.)

Über hundert Jahre lang hat jedes Psychologie-Lehrbuch irgendwelche Methoden des drüber Sprechens bei stressigen Gefühlen empfohlen, damit die sich dadurch auflösen. Dabei sei das rationale Gehirn außerstande, das emotionale Gehirn aus seiner eigenen Realität hinauszuüberreden, meint van der Kolk. Das autonome Nervensystem, das bei PTBS übererregt ist, könne man über Atmung, Bewegung und Berührung erreichen, nicht aber über Gespräch. Impulse aus van der Kolks Buch werden uns hier im Blog für die nächsten vier Wochen begleiten.

Umgang mit Trauma gibt’s über drei Wege:

  • top down: (wieder) drüber reden, (wieder) Kontakte mit anderen Menschen knüpfen und uns selbst zu erlauben zu verstehen, was mit uns vorgeht, während wir traumatische Erinnerungen verarbeiten.
  • Medikamente nehmen, die unangebrachte Alarmreaktionen reduzieren.
  • bottom up: dem Körper erlauben Erfahrungen zu machen, die Traumafolgen wie  Hilflosigkeit, Wut oder Kollaps widersprechen.

Wenn ich mir das so ansehe, sind meine Bewältigungsbemühungen recht einseitig:

  • Über Traumainhalte rede ich eigentlich nur in der Therapie, aber nicht mal im Blog oder mit engsten Freundinnen.
  • Ich lebe seit Jahren ein Doppelleben, bei dem ich in der einen Welt „normal“ funktioniere und ein traumaunbeschädigtes Dasein führe. Bis vor dem Klinikaufenthalt war das Alltagsteam nicht mal so weit, dass es sexualisierte Gewalt in der Kindheit als körpergeschichtlichen Fakt anerkannte (bzw. bescheid wusste). In der anderen Welt bin ich schwerst traumatisiert und kaum lebensfähig, sperre mich selbst weg und kapsle mich völlig ab. Ich möchte mehr Gelegenheiten finden, wo ich diese beiden Welten einander annähern kann.
  • Ich bin sehr dankbar, dass Medikamente bei mir das tun, was sie tun sollen. Ich konnte sie in den letzten beiden Monaten deutlich reduzieren, ohne dass es mir schlechter ging.
  • Meinem Körper gezielt Erfahrungen machen lassen… puh, da mache ich eigentlich nur Shiatsu, und das ist richtig, richtig toll von den Auswirkungen her. Wie sich das entwickelt habe, erzähle ich in 172. Ich habe daher vor ein paar Wochen begonnen, beinahe täglich Yoga zu machen. Mal sehen, wie es läuft.
  • In hunderten Therapiestunden tun wir reden, reden, reden. Diese Methode, jene Methode, aber immer reden. Heute an diesem Tag kommt es mir vor, als wäre ein Großteil der Zeit darauf gerichtet, mir mein Leid wegzuorganisieren (noch mehr Kompensation) oder mein Gehirn zu überreden, dass bestimmte seiner Reaktionen suboptimal sind (was ich eh weiß).

Kommentar? Gern!

Literaturempfehlung: Bessel A. van der Kolk 2014: The Body Keeps The Score. Brain, Mind, and Body in the Healing of Trauma. London: Penguin Books / ***** (von 5 Empfehlungssternen)

 

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48 Kommentare Gib deinen ab

  1. Luise Kakadu sagt:

    Erfahrungsgemäß hilft es auch mir wesentlich besser „neue, gute Erfahrungen“ gegen „alte schlechte Erfahrungen“ einzutauschen.
    Wenn sich hierfür die Gelegenheit bietet, etwa gleich-ähnliche Augenblicke neu zu erleben.

    Auch beim Reden – so viel Therapieerfahrungen habe ich ja eigentlich garnicht, da jahrzehntelang keiner anerkennen und begreifen wollte, dass ich tatsächlich Hilfe BRÄUCHTE – stelle ich gravierende Unterschiede für die Wirkung von Therapie oder anderen Hilfen in der Art des Miteinanders fest.

    *Reden* per se ist nicht unbedingt und als solches selbstwirksam.
    Es braucht – zumindest für mich – sehr viel Menschsein, Herz, Wärme und aber auch gewisse Reibungspunkte. Ganz sicher brauche ich absolute Ehrlichkeit und fühlbare Authentizität.
    Bei mir funktioniert keine „Technik“ – ich brauche einen echten Menschen, der sich gern auch mal irren und täuschen; unsicher sein darf. SICH – aber niemals mich.
    Und ich brauche mein eigenes Tempo; eigenen Rhythmus und eigene Richtung – wie sonst sollte ich je zu MIR finden können.

    Therapie nicht als „Anleitung“ oder Vorgabe
    sondern der/die Therapeut/in als echten Begleiter.
    Einen MENSCHEN an meiner Seite der, aufrichtig in seinem eigenen Selbst, ein Stück meines Weges neben mir geht.
    Mich unterstützt und bestärkt, mein Eigenes zu entdecken.

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    1. Ich denke, ich habe einen Mensch als echten Begleiter, an meiner Seite, aufrichtig in seinem eigenen Selbst, der mich unterstützt und bestärkt schon seit 20 Jahren an meiner Seite. Der mich immer wieder ermuntert, Eigenes zu entdecken. Ich bin ziemlich sicher, dass das mit ein Grund ist, warum das, was Therapeuten anzubieten haben, nicht „wirkt“ – das habe ich schon seit 20 Jahren verlässlich, kostenfrei und in jener Dosis, die für mich genau passt. Alles Liebe schickt s.

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      1. Luise Kakadu sagt:

        Welch großes Glück.
        Ich muß das erst noch üben… egal, ob mit Ehemann oder mit anderen Menschen. Und deshalb ist mir meine so menschliche Thera wohl so wertvoll.
        Irgendwie wohl gerade *ohne* all diese „Techniken“ und „Wissenschaften“.

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        1. Ja, das größte Glück meines Lebens. 🙂

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  2. Whoever sagt:

    Hallo Luise,
    Hallo Sonrisa,

    hier mein Like. Irgendwie hab ich’s nicht anders hinbekommen.

    Ich teile mit Dir den erhöhten Anspruch an den/ die GesprächspartnerIn. Dazu brauch ich erst mal sehr viel Vertrauen. Aktuell geht es nur darum bestimmte Zustände in mir ein bisschen auszuhalten und im Kopf Wörter dazu zu finden. 2 Minuten. Objektiv gesehen eine sehr billige Übung. Aber ich habe Mühe in den Momenten, wo ich nicht versuche zu fliehen auch noch Wörter (die ich alle grundsätzlich kenne, auch in anderen Sprachen) im Kopf zu vertragen. Die Übung geht weiter: ich werde versuchen müssen und wollen es in der Therapie auszusprechen. Weiss noch nicht wie aber macht für mich in mir Sinn. Keine Ahnung, ob das in einem Buch steht oder nicht. Das ist mir auch völlig egal. Ich möchte in mir das versuchen, weil ohne ein Wort bleibt es Nebel. Ich habe in mir die tiefe Überzeugung, dass jeder Mensch ein völlig unterschiedliches ‘Strickmuster’ hat. Natürlich helfen Theorien dazu und was anderen vielleicht nützlich war. Ich entscheide ob ich es für mich nützen kann, soweit es mir möglich ist.

    Ich habe – ganz klar, wie Du (Sonrisa) es beschreibst – zum Glück die Möglichkeit des Tunnelblickes, des ganz extrem fokusiert seins auf etwas und Alles verschwindet dann für mich. Zum Glück und gleichzeitig verstehe ich, dass mir das sehr die Möglichkeit (in mir zu fliehen) ermöglicht. Ich verstehe aber auch, dass ich irgendwann mehr möchte als davonkommen.

    Etwas mit dem Körper ohne reden zu machen halte ich für mich für (in der Zukunft) sinnvoll. Aber auch da werde ich irgendwann mit dem Versuch zu vertrauen anfangen. Vor ein paar Jahren hatte ich völlig unbedarft einen ‘Achtsamkeitstag’ gebucht. Alle sprachen von tiefer Entspannung. War ohne Berührung nur sich merken. Nach ein paar Stunden hab ich dann voll wie einen Overflow in mir gehabt, bin in Schwierigkeiten in mir gekommen und habe den Ort fluchtartig verlassen, ohne gar nichts. Und ich finde es gedanklich absolut sinnvoll das mit Shiatsu und Alles.

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    1. Danke fürs Erzählen. 🙂

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  3. katzenherz19 sagt:

    Wow, alleine deine Zusammenfassung…..bei vielem hab ich nur dagesessen und genickt. Auch wenn ich den „Verkörperten Schrecken“ gelesen habe, deine Auszüge bringen es kurz und knackig auf den Punkt, Respekt!!!!!!

    Ich gebe dir recht. Wegreden lässt sich ein Trauma nicht, aber dennoch erlebe ich die Arbeit mit meinem Therapeuten als sehr gewinnbringend und entlastend. Einfach, weil er auch bereit ist einfach anzuerkennen was grad ist und bereit dazu ist einfach mal „nur“ da zu sein. Und auch wenn ich mich als durchaus recht gut informiert sehe, mir immer und immer wieder zu erklären, was ich nicht verstehen möchte.

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    1. Ich weiß eh, dass es meine Schuld ist, dass mir einfach nur da sein nix bringt.

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      1. Whoever sagt:

        Und woran hättest Du deswegen Schuld? Verstehs grad nicht. Vielleicht hab ich was Anderes.

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        1. Na weil alle so zu ticken scheinen, dass das da sein von Therapeutin hilft. Bei mir nicht. 😦

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        2. Whoever sagt:

          Für Hermine auch nicht? Einfach existieren dürfen.?

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        3. Nein das ist extrem stressig, wenn sie dort ist. Also für alle anderen. ://

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        4. Sie darf allein daheim existieren, oder an anderen Orten, wo man nicht sprechen muss: Shiatsu oder Gebärden Kurs. Lg

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        5. lunis sagt:

          Ja aber dann ist es vielleicht auch eine Frage von Akzeptanz. Man kann das Trauma nicht weg reden aber man kann auch nicht immer seine Innies wegdrücken. Stell dir mal vor DU wärst Innie. Das ist kein Vorwurf und keine Schuldfrage sondern einfach mal der Vorschlag der Wunsch nach etwas mehr Freiheit im Sein. Für alle. Durch eigene Erfahrung für jedes ich verändert sich auch viel. Und schöner wäre, wenn das nich völlige Isolation bedeuten müsste.
          Ich weiß das scheint dir schwer in dein Leben zu passen. Ist ja auch schwieriger. Aber vielleicht lässt sich noch die ein oder andere Nische finden. Für mehr tolle Herzmomente, kennenlernen und aufblühen. Liebste Grüße

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        6. Hallo Lunis, ich habe nun 2 Tage über Deinen Input nachgedacht. Mir geht es gerade ziemlich schlecht, und das färbt sicherlich das, was ich gerne antworten würde. Nun habe ich 2 Tage überlegt, ob es okay ist, das zu antworten – und ich hoffe, es ist okay. Sätze wie „aber man kann auch nicht immer seine Innies wegdrücken. Stell dir mal vor DU wärst Innie.“ sind natürlich einerseits sehr selbstfürsorglich. Meistens kommen solche Sätze von Menschen, die gerade von Sozialhilfe leben (das meine ich nicht wertend, sondern als Erklärung für eine andere Perspektive als meine), also definitiv nicht Verpflichtungen haben, die meinen ähneln. Vor dem Hintergrund,
          – dass ich ein Kind erziehe mit dem festen Vorsatz, dass es möglichst wenig von meinem Traumaschaden abbekommen soll (das allein fordert: einkaufen, mittagessen kochen, Gesprächszeit anbieten, Chauffeurdienste, die Notfallmedikamente ausschließen, es zu Sportveranstaltungen begleiten, um die Daumen zu drücken, Familienfeiern organisieren etc.)
          – dass ich eine Ehe führen möchte, die nicht nur für mich, sondern auch für meinen Mann bereichernd ist
          – dass ich Verantwortung in der Arbeit habe und weiterhin haben möchte
          … also ich definitiv nicht auf einer Insel lebe, auch der ich es mir leisten kann, nur mich in den Fokus zu nehemn, muss ich den Satz umschreiben in: „aber man sollte zumindest versuchen immer seine Innies wegdrücken, wenn sie gerade nicht passen (also allermeistens). Ich will mir nicht vorstellen, Innie zu sein, denn ich bin’s nicht, ich gehöre zu denen, die den Laden am laufen hält und sich trotzdem um Rücksichtnahme bemüht,“ also ja, leider: es bleibt bei völliger Isolation – denn in der Therapie ist sprechen gefragt, somit kein Platz für Hermine, und sie kann ab September wieder in den Gebärdenkurs. Ansonsten Untergrund, außer ich bin allein daheim, tut mir leid. Sie spricht immerhin mit mir inzwischen, und das ist auch weiterhin okay. DAs war’s dann aber.
          Ich will das wikrlich nicht werten – für mich wäre es schrecklich, von Sozialhilfe zu leben. Und vielleicht blüht mir das irgendwann in der Zukunft, wer weiß? Vielleicht habe ich in der Zukunft die Verantwortung nur für mich und nciht für andere Menschen. Aber jetzt sind die Rahmenbedingungen eben so. Ganz lieben Gruß s.
          Ganz lieben Gruß, s.

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        7. Keine Ahnung. Darauf habe ich keine Antwort. Ich weiß nicht, was ihre Wünsche sind. Ich glaube kaum, dass sie es cool findet, interargieren zu müssen mit Menschen im Außen. Eigentlich würde das Alltagsteam übernehmen, nur wenn es mir schlecht geht, klappt das nicht so reibungslos wie sonst. Oder so. Insgesamt ist es immer unerwünscht, wenn jemand anders als das Alltagsteam außen agiert (außer vielleicht im Gebärdenkurs, aber auch da liegen andere in ∑ich auf der Lauer).

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      2. Whoever sagt:

        Nein, seh ich nicht grundsätzlich so, dass da sein alleine reicht. Aber wenn die Basis gut ist und auch ich in der Lage dazu bin das zu spüren, dann kann auch das einfache da sein in mir etwas wie friedlicher machen. Aber ich mache definitiv keine Gesprächstherapie nur um da zu sein. Aber manchmal gibt es eine Art von ‘verstehen’ …? wo es mir schon immer wieder gut tut existieren zu dürfen. Mit mehr als nur ANP. Und ohne immer alles kontrolliert haben zu müssen aus Selbstschutz. Weil das kann ich genau in der Therapie und sonst habe ich sehr viel Vorsicht.

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        1. … das kann ich in der Therapie sehr viel schlechter seit den Erlebnissen 2017/8. Ich kann es in den letzten beiden Jahren besser in meinem Freundeskreis. lg

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        2. Whoever sagt:

          … finde es gut, wenn Du das Vertrauen mit Freunden haben kannst. Das habe ich nicht. Aber ich weiss auch nicht was bei Dir 2017 geschehen ist. Mir ist schon klar, dass Therapeuten nur Menschen sind und mir haben einige ‘geschadet’ oder ich habe mich zu sehr auf etwas verlassen. Aber ich habe heute in der Therapie das erste Mal etwas zu sagen versucht wo es in mir wegen jedem Buchstaben von Wörtern nur entsetzen gibt. Ich durfte eine andere Sprache nehmen und die Wörter aussuchen. Und das ist ein kleiner oder großer ‘Sieg ‘ über etwas. Es ist absolut nicht, dass es einfach nur chillig und gut geht und es geht mir ähnlich wie Dir. Ich brauche mein funktionieren in Beruf und Beziehung. Bei mir geht es auch in den Bereich Freunde und darum ist diese Stunde in der Woche, wo ich mit sehr viel existieren darf für mich enorm wichtig. Zumindest aktuell. Und Deinen Blog finde ich auch sehr angenehm, weil es so wie noch einen virtuellen Ort gibt, wo ich mich versuche, erschrecke und trotzdem noch versuche … hab einen schönen Abend

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        3. Hallo whoever, oh wie schön, dass Du meinen Blog so empfindest. 🙂
          Ich meinte mit 2017/8 meine Helfererlebnisse, die ich hier großteils eh aufgeschrieben habe. Manche auch nicht, manches war mir zu viel fürs Blog. Selbstverständlich sind Therapeuten nur Menschen, das ist überhaupt nicht das Problem!
          Ich kann mir nach Deiner Beschreibung recht gut vorstellen, dass Sprechen Dir hilft. Hört sich echt nach einem Sieg an – sowas kenne ich halt gar nicht in der Therapie, dass das mein Problem wäre. Seit den letzten 2 Jahren ist diese „Stunde pro Woche für mich“ sehr stark ins Wanken geraten, einfach weil mein Vertrauen ins Helfenkönnen, aber auch ins Helfenwollen stark torpediert wurde.
          Es ist gut, dass Du versuchst. Ich versuche auch zu versuchen. 🙂 Schönen Abend, s.

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      3. Whoever sagt:

        Hallo Sonrisa,

        ich bin seit über 5 Jahren regelmässig in der Therapie und ich habe da nicht das, dass Jemand nicht da sein darf. Das habe ich gemeint mit, dass ich dazu eine sehr gute Basis von Vertrauen brauche, was mir sehr schwer fällt. Immer noch immer wieder. Das was Hermine in Shiatsu hat oder bei der Gebärde. Was für <mich das vermutlich anders sein lässt. Und ich bekomme auch Rückmeldung zu dem <ich, das wahrgenommen wird. Was mir Anhaltspunkt bietet mich mehr in <mir versuchen zu können zu orientieren.
        Ganz Liebe Grüße… auch an Hermine ein winken 🙂
        Whoever

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  4. Hey, ich kann deine Gedanken auch gut nachvollziehen! Ich denke mir auch oft: Was nicht nur vom Reden gekommen ist, wird auch nicht nur durch Reden wieder gehen! Das Trauma sitzt eben nicht nur im Kopf/Verstand! Es hat quasi invasionsartig Körper, Seele und Geist infiltriert und sich dort wie ein Spinnennetz breit gemacht! So denke ich, dass die Heilung ebenso alle drei Ebenen miteinbeziehen sollte! Reden hat seine Berechtigung, aber wenn das Gesagte nicht den Weg ins Herz findet, dann bleibt es ein kognitives Management meiner Krankheit! Bei echter Heilung geht es aber soo viel tiefer, an einen Ort in unserem Innersten, wo Worte nicht mehr hinfinden, sondern wo Gottes Liebe gebraucht wird, um wiederherzustellen, was zerbrochen ist! Deshalb ist er mein Lieblingstherapeut, denn mit ihm muss ich nicht nur reden, damit was passiert, sondern das Sein genügt!

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    1. Hallo Himmelsstürmer, willkommen im Distanzblog… Solche Gedanken hatte ich bisher nicht: „Was nicht nur vom Reden gekommen ist, wird auch nicht nur durch Reden wieder gehen!“ Gleichzeitig habe ich keine Antwort auf die Frage: „Wovon glaube ich dann, dass es weggeht?“ Gedanken Gott gegenüber hätte ich eher: „Na dann reparier’s doch endlich, Du Allmächtiger!“ Naja, auch nicht konstruktiv… :-/ Alles Liebe schickt s.

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      1. Hey! Danke fürs Willkommen heißen! 🙂
        Ja, alles keine leichten Fragen, die wir hier diskutieren…Ich denke manchmal: „Wow, was für eine Ehre, dass Gott mir zutraut dadurch zu gehen!“ Denn in der Bibel steht: „Gott ist treu und wird nicht zulassen, dass die Prüfung über eure Kraft geht. Wenn er euch auf die Probe stellt, sorgt er auch dafür, dass ihr sie bestehen könnt.“ (1. Korinther 10, 13). Daran versuche ich mich immer festzuhalten, dass egal, wie herausfordernd meine Sitaution gerade ist, dass er mir alles gegeben hat, um sie zu bestehen und mir den Weg heraus zeigt! Das gibt mir Hoffnung!
        Und ja, er ist der Allmächtige, aber uns Menschen hat er auch Macht gegeben, nämlich den freien Willen, den er niemals verletzen würde. Er wartet bis wir bereit sind und uns entscheiden, seine Hilfe im Glauben anzunehmen. Ich weiß, dass er mich gesund lieben will, aber ich kann es oft noch nicht zulassen, denn Angst, Scham und Selbstverdammnis stehen meistens im Weg. Das sind dann meine destruktiven Momente, aber wenn ich es dann schaffe, wieder konsturktiv zu sein und mich entscheide, mein Denken zu verändern, dann kann ich plötzlich empfangen, was er mir schenken möchte!
        Echt scheiße, so kaputt zu sein, aber irgendwie auch eine Chance, etwas ganz besonderes zu entdecken, an dem gesunde Menschen oft vorbeilaufen…
        Alles Liebe zurück!

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  5. emilia2012 sagt:

    und deshalb bekomme ich bei dem mantraartig vorgesagten Satz “ Sie sind in Sicherheit“ grüne Pickel. Ich WEISS dass ich in Sicherheit bin, ICH. KANN. ES.NUR.NICHT.FÜHLEN!!! Wenn ich Traumatherapeuten eine Sache beibringen könnte, dann wäre es das. Lasst das einfach.

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    1. Whoever sagt:

      Finde den Satz auch nicht hilfreich, weil es nicht funktioniert.

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      1. emilia2012 sagt:

        Habe versucht das meiner Therapeutin auszudeutschen. Scheiterte glaube ich ziemlich. Manchmal…. wünschte ich, sie würden UNS zuhören statt einfach irgendetwas als „richtig“ zu definieren.

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        1. … auch etwas, das ich vor kurzem beschlossen habe: Jedes Mal, wenn ein Psymensch vor mir richtig oder falsch / pathologisch und gesund vor mir aufmacht, frage ich ihn, was er von der Richterrolle in meinem Leben hat und ob ihm klar ist, dass es niemals funktioniert, dass man gleichzeitig Richter und Helfer sein kann, weil die Rollen unvereinbar sind. Ich habe derzeit kaum Helferkontakte, und jemand aus ∑ich scheint sich zu wappnen… lg s

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        2. emilia2012 sagt:

          Ich habe meinen Helferkontakt abgebrochen, nachdem dieser mich in einen derartigen Terrorzustand gebracht hat, dass mein Mann gesagt hat “ entweder DU beendest es, oder ICH“ – und hinter ihm standen meine Freunde, die exakt das Gleiche zu mir sagten – und mich hätte dieser Helferkontakt fast mein Leben gekostet, obwohl ich an sich weit weg von Terminierungstendenzen bin, seit Jahrzehnten. Ich glaube, es ist schwer, mit Menschen wie Dir oder mir, die gut eingebunden sind und die auch im Alltag gut funktionieren und das als Ressource sehen, wirklich in eine derart tiefe Bindung zu gehen denn der Platz ist schon mehrfach belegt, durch den Partner und das oder die Kind(er, man (also ich) ist immer auf „Alarm, was löst das aus, was sind die Konsquenzen“. Und wenn man es ehrlich sieht und anderen zuschaut, die sich abmühen un auf Konferenzen gehen, damit die Dissoziativen eine Stimme bekommen, denke ich mir manchmal: GUT, dass es so ist, dass ich mit einem Fuß immer am Kochtop und an den Hausaufgaben stehe. Mein Jackpot war wohl Deine KR; eine Therapeutin, die einfach nur gefragt hat, keine Wertung. Der aktuelle Helferkontakt war das Gegenteil. Unterm Strich: alles schlecht. Brauch ich das, wenn ich eigentlich gut stehe? Nein. Will ich das, als Mensch? Nein. Macht es mich abhängig? Ja. Will ich das? HELL NO!

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        3. emilia2012 sagt:

          leider kann ich nicht editieren. Mit den anderen, die auf Konferenzen laufen meinte ich: Menschen wie wir, die versuchen, den Profis zu erklären, wie wir ticken, eben weil sie schon so schmerzhafte Erfahrungen gemacht haben mit dem Psychozirkus. Die sich stark machen für uns, weil sie sehen, dass es an Wissen fehlt und an fähigen Leuten.

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    2. … Ich kann nicht mal fühlen, dass ich mich nicht in Sicherheit fühle. Da fängt’s schon an. Ich fühle mich „normal“ und das ist eben nicht in Sicherheit. lg s

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  6. Pollys sagt:

    Ach wie schön Du das immer auf den Punkt bringst… Nee reden in Therapie kann sogar alles schlimmer machen…. meine Erfahrung, aber im Nachhinein (nach flashbacks, Automatismen-Erlebnissen von Innens, auftauchende Paniker aus dem Innern…) darüber reden, zu erforschen, was da wohl los war, was sie ausgelöst hat…das ist sehr hilfreich gewesen – dann kann es eingebaut werden.
    So schön ausgedrückt, das mit dem Leben in 2 Welten – ja und ich bin zu dem Schluß gekommen – nach der xten gescheiterterten Therapie (wo es nur ums reden ging und darum ging es eigentlich immer – für mich ist das auch MEIN Abwehrmechanismus – solange ich rede – kann keine Veränderung passieren).
    Und ich finde auch, dass Kontra-Fühl- Erlebnisse (statt Vermeidung) und Erfahrungen weitaus mehr bewirken – als über die Dinge zu reden, die passiert sind und unveränderlich sind.

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    1. Wow, danke für Deine Gedanken. „solange ich rede – kann keine Veränderung passieren“ – interessangt. Magst Du das noch ein bisschen ausführen? Würde mich freuen…

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  7. katzenherz19 sagt:

    Oh, ne, tut mir leid ich wollte keinesfalls so etwas sagen oder andeuten. Sorry, das ist wohl wie mit Skills deine Skill können super für dich sein, müssen es aber noch lange nicht für mich sein. Das hat ja auch nichts mit Schuld zu tun.

    Hoffe ich habe dich nicht gekränkt, das lag nicht in meiner Absicht.

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    1. Hallo Katzenherz, nein, gar nicht gekränkt… Ich hab mich vielleicht ein bisschen über mich geärgert, aber das kenn ich ja. 🙂 Alles Liebe s.

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  8. Was für ein toller Beitrag! Danke euch sehr dafür! 🌷🤗

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  9. daritestonia sagt:

    Hallo Sonrisa, ein sehr interessantes Thema.
    Was die Therapie bringt ist immer total unterschiedlich, je nachdem wer da auftaucht. Es gibt schon einige, die den Beistand und das Dasein brauchen, jemanden der den Schmerz mit aushält, eine gegenteilige Erfahrung zum früheren alleingelassensein.
    Andere sind hochfunktional und verstehen nicht worin eigentlich das Problem liegt und warum gewisse Kontakte kontraindiziert sind. Die können einfach alles was stört ausblenden und nehmen das Innen kaum wahr. Fangen aber an zu verstehen das die Innies gesehen werden wollen. Und das diese Raum brauchen um neue Erfahrungen zu machen damit sie sich weiterentwickeln, nachreifen. Versuchen alles intellektuell zu erfassen, sind auf Eigenbeobachtung angewiesen. Und erschrocken über das was sie da sehen, können sie doch die Reaktionsweisen mancher kaum nachvollziehen, weil die inneren Prozesse nicht wahrgenommen werden, schämen sich dessen und wollen es nicht zulassen.
    Und die Thera versucht halt zwischen allen zu vermitteln, hilft durch Rückmeldung beim erkennen und verstehen und wird nicht müde zu betonen, wie wichtig es ist mit jedem einzelnen Anteil zu arbeiten, weil jeder seine eigene kognitive Umstrukturierung benötigt. Das geht nicht über die ANPs.
    Und darin sehe ich grad ihre Hauptaufgabe, im vermitteln und einsortieren. Ist auch echt ein schwieriger Balanceakt, da ja hier die Arbeitsfähigkeit wieder angestrebt wird. Und sich öffnen und zulassen erstmal auch wieder instabiler macht.
    Und was du erzählst, das du dir Dysfunktionalität nicht leisten kannst, war hier auch lange oberste Priorität. Und meine Thera ist auch kein Freund davon, überall alles unkontrolliert rauszulassen. Aber wo es passt, sollte es auch möglich gemacht werden. Und die ANPs müssen halt lernen das Innen wahrzunehmen, ohne sich davon überrollen zu lassen. Und lernen auch mal loszulassen. Und hier stossen wir grade an unsere Grenzen und haben das Gefühl, das es anderer Herangehensweisen bedarf.
    Liebe Grüße, Daritestonia

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  10. lunis sagt:

    Liebe Sonrisa.
    Natürlich darfst du das schreiben und ich war mir auch während meines Kommentars bewusst über deine berufliche und private Situation. Ich dachte, das hätte ich zum Ausdruck gebracht. War aber wohl nicht so.
    Natürlich ist es mit all den Verpflichtungen schwer da Platz zu schaffen für viele_ aus ich aber ich wollte auch zeigen, dass da eben auch ei n Weg langführt.
    Natürlich bin ich da mit Rente und ohne Kinder in einer komfortablen Situation als du. Letztendlich sind es aber auch die eigenen Mechsnismen und hohe Ansprüche.
    Denn auch wir funktionieren so gut es geht, kämpfen mit Zwängen und Sklaventreiben und dem allgegenwärtigen ,,ich muss doch,, und auch bei uns bleibt oft wenig Platz.
    Aber wenn ich mir so geballt deine Liste anschaue, bekomme ich auch Beklemmungen. Und frage mich vorsichtig, ob der Anspruch nicht auch zu hoch ist. Darf der Ehemann nicht mal sich selbst überlassen sein? Muss immer und ich sage immer eine kompetente, einfühlsame, funktionierende Ehefrau vorhanden sein?
    Ich persönlich würde dahin tendieren, zu sagen, der Anspruch kann auch nur zum zerbrechen sein. Ich bin der Überzeugung dass sich ein Weg finden ließe zwischen nur funktional und absoluter Leistung und Sozialhilfe und komplett dysfunktionaler Mutter und Ehefrau.
    Aber ich hab gut reden. … ich bin ja keine Mutter 😦
    Es tut mir leid, wenn ich dich gekränkt habe mit meinem Vorschlag. Das war nicht das, was ich wollte.
    Liebe Grüße
    Tess

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    1. Hallo Lunis, das hast Du zum Ausdruck gebracht. Das Problem ist, dass ich gerade in eher desolatem Zustand bin, und es vermutlich unmöglich ist etwas zu formulieren, dass sich für mich nicht anhört wie: „Wenn du x anders machst, dann kriegst du ganz einfach ein anderes Ergebnis!“ Nur dass mir von vornherein klar ist, dass ich x gar nicht machen kann oder wenn doch, das Ergebnis zwar anders ist, aber nicht unbedingt besser.
      Anspruch. Puh. Mein Anspruch ist schon sehr reduziert, finde ich. Heute vor 15 Jahren hatte ich einen ziemlich perfekten Lebenslauf, nur Einser in meinen Vertiefungsfächern an der Uni, einen ganzen Haufen Praxis neben der Uni gesammelt – ich konnte mir echt aussuchen, in welchem Konzern ich anfangen wollte und eigentlich auch das Gehalt. Ich habe täglich mindestens 3 Sprachen gesprochen, war in Führungskräfte-Nachwuchsprogrammen, habe nebenher noch in SAP programmieren gelernt, was eigentlich nicht meine Aufgabe war, aber halt eine Abkürzung. Ich hatte einen geilen Job und echt Spaß jeden Tag, war viel in Paris und hab nach einem 12h Tag noch Nachtführungen im Louvre angehört. Energie war einfach kein knappes Gut. Heute minimiere ich meinen Tag so vor mich hin, gerade so, dass nix auffällt, bloß keine zusätzlichen Mitarbeiter, bloß keine zusätzliche Verantwortung. Freundschaften halten finde ich extrem anstrengend und brauche viel Verständnis vom Gegenüber, und trotzdem fühlt es sich für mich nicht auf Augenhöhe an, so als wäre ich eine Mitleidsfreundschaft.
      Glaube mir, mein Ehemann ist auch mal sich selbst überlassen. Heute zum Beispiel, wo ich in unserem Zweitwohnsitz schlafe. Allein. Weil ich am Limit bin. Ich finde, mein Mann muss ganz schön viel aushalten wegen mir – aber ja, das ist Ansichstssache. Ich hätte ihm gewünscht, dass er die Frau behalten darf, die er geheiratet hat. Ich habe nicht den anspruch, immer übermäßig einfühlsam zu sein, aber ich habe schon den Anspruch, dass mein Mann oder mein Kind niemals (!) meinen Frustzorn abbekommen, für den sie nichts können.
      Ich BIN schon an Weg zwischen „nur funktional und absoluter Leistung“ (wie früher) und Sozialhilfe. Ich beziehe schon Leistungen aus Versicherungen wegen meiner Einschränkungen, arbeite mehrere Monate im Jahr nicht (weil Therapie) und auch so bei weitem nicht Vollzeit. (Wo man auch sagen könnte: Das muss man auch nicht als Mutter eines schulpflichtigen Kindes, da DARF man Teilzeit arbeiten.)
      Du hast mich nicht gekränkt, bitte entschuldige, wenn das so rüber kam.
      Ganz lieben Gruß, und danke, dass Du Dich mit mir auseinandersetzt!
      s.

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      1. lunis sagt:

        Schicke dir ein ❤ und schreibe dir später zurück. Wünsche gute Besserung und dass du bald aus den desolaten Zustand herauskommt.

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      2. ZEiTENMOSAiK sagt:

        Hi, denke an dich… Nicht schön zu lesen, dass du dich in desolatem Zustand fühlst… Alles Gute… Ganz liebe Grüße

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  11. aschetaumel sagt:

    Liebe sonrisa,
    ich hab den Eintrag nu erst richtig gelesen. DANKE für die Zusammenfassungen! Das Buch hab ich zwar gelesen und fand es klasse (ich mag seine Art zu schreiben sehr!), aber so richtig hängen geblieben ist es dann doch nicht.
    Ich musste auch über mich lachen, weil ich erstmal total grummelig war, weil dieser Körperbezug so logisch ist, dass ich ihn nicht wegreden kann, aber ich den Körper ja doof finde und mit ihm arbeiten sowieso. Ganz große Aschetaumel-Logik…Grummeln statt sich über einen neuen, erfolgsversprechenden Ansatz zu freuen. 😉
    Ich hab den Körper soo lange gar nicht wirklich wahrgenommen und merke nun langsam, wie der im Ausnahmezustand war. Selbiger ist aktuell hauptsächlich wohl durch Pillen auf Pause, eine Pause die ich wohl nutzen sollte um da ein bisschen Zugang zu finden…

    Ja, ich glaube inzwischen, dass reden allein nicht hilft. Das wird ja schon daran deutlich, dass die Techniken zur Traumaverarbeitung ja auch nicht nur aus sabbeln bestehen. Hab grad ein bisschen überlegt, wie das so bei miruns ist…
    Ich glaube, man kann sich gut hinter Worten verstecken. Damit zwar etwas ausdrücken, ähnlich wie mit Bildern, aber eben auch wirkliche Gefühle gleichzeitig verbuddeln. Oder ist das nur so ein Ding von mir, dass sich das super trennen lässt? Keine Ahnung…
    Gleichzeitig gab es aber auch bei uns schon die Erfahrung, dass Worte nach einer Weile wirklich einen Schalter umgelegt haben und plötzlich das Gefühl dazu um die Ecke geflitzt kam (die Nummer mit: „Hier jetzt, dieser Raum, diese Person – da drohnt keine aktue Gefahr“).
    Worte können auch Verbindung schaffen, ich orientiere mich total an selbigen und auch am Tonfall (deshalb krieg ich hier die Krise, wenn ich den Dialekt nicht verstehe), weil ich zB mit Gesichtern nix anfangen kann. Jemand von uns formulierte mal, dass Frau Thera über ihre Worte ganz viel Halt und Zusammen transportiert.

    Solche Quassel-Sachen wie „nach innen sagen, dass es sicher ist“ ist hier aber auch ein Startschuss für Gezeter, das ist einfach mal SO unlogisch, damit komm ich nicht weit. Da macht es sich die Quasseltherapie zu leicht. Schön aber hier in den Kommentaren zu lesen, dass wir nicht die einzigen sind, die mit so einer Aussage Probleme haben. 😉

    Wie genau es aussehen soll, den Körper andere Erfahrungen machen zu lassen, das weiß ich gar nicht, mit Ausnahme von Medis (das ist schon krass genial)… Das kekst mich ein bisschen an. Ich habe zB oft Somatic Experience gehört, aber alle Beschreibungen (abgesehen von Birkes Pendeln <3) sagen mal so gar nix aus, was genau da nu gemacht werden soll. Wobei ich nu nicht ausschließen soll, dass ich als passionierte Ms Vermeidung da was übersehen hab. 😉

    Hmm… da braut sich grad der Schlussgedanke auf, dass wir für uns wohl Reden als Bindungsauffbau brauchen, darüber lernen das auszuhalten und genug Mut zu sammeln auch mal Richtung Körper zu schielen.

    Vermutlich ist das im Endeffekt eh Typabhängig für wen was wie am Besten funktioniert. Vermutlich sogar Lebensphasenabhängig oder Stimmungsabhängig.

    Liebe Grüße 🙂

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  12. Hallo an alle sehr interessanter Beitrag viele Kommentare, ich selber kämpfe verzweifelt mit mir und meinem Gedanken gang, leider schaffe ich es nicht mich zu ordnen.

    Dauert blockiere ich mich selbet. Entweder verwerfe ich das was verändern möchte. Zum Beispiel „Wie verändern ich aktiv was an mir oder an meinen persönlichen Umständen und meiner Gedankenwelt. Leider ist es so das in mir das Bild ist „Du kannst nix schaffst nichts dann geißel ich mich stânfig selbst für das was ich nicht hinbekomme“ Mein Gehirn hat ein falsches Programm in meiner Kindheit entwickelt.“

    Ich habe EMDR Therapie gemacht und war 2 Jahre in klinischer Behandlung. Dennoch ist mein Scherben Haufen keineswegs behoben.

    Ich habe den Eindruck dass es mit nicht gelingen wird ganz auf festen eigenen Beinen zu stehen ,und mein Leben Selbstbestimmt lebe.

    Zu viel Angst vor dem dass ich wieder Scheiter

    Gruß Thomas Lennartz

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    1. Hallo Thomas, willkommen hier im Blog. 🙂
      Ich denke, dass Gesprächstherapie gerade bei falschen Glaubenssätzen / inneren Überzeugungen sehr gut helfen kann. Es ist einfach unproduktiv, sich immer wieder Dinge vorzusagen wie: „Du kannst nix schaffst nichts. Mein Gehirn hat ein falsches Programm in meiner Kindheit entwickelt.“ Es ist echt nicht einfach, aus sowas auszusteigen! Ich hoffe, es gelingt Dir…
      Ich wünsche Dir das aller Beste, s.

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      1. Danke Ich kämpfe solange noch ein Funke in mir leuchtet.Hab mich bereits in der Universität Düsseldorf Pia Therapie angemeldet. Natürlich mit Wartezeit.

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        1. Ich drück die Daumen, dass die Wartezeit erträglich bleibt…

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